Aber, wie man uns vermutlich weißmachen will: Schweden, Niederländer, Engländer und Amerikaner überleben nur, weil wir in Deutschland im ÖPNV und in Arztpraxen, in Kliniken und auch anderswo aus Solidarität nach wie vor Maske tragen.

Und mit gleichbleibender Vehemenz scheint gerade die Justiz (die in unserem Land leider schon lange nicht mehr unabhängig ist) zu agieren - gerade dann, wenn es um das Maskenthema geht.

Frau Jiang, eine Ärztin aus Weinheim, hatte in redlicher ärztlicher Überzeugung Maskenbefreiungsatteste ausgestellt - den meisten von uns dürfte Frau Jiang bekannt sein. Am Montag letzter Woche wurde nun ein Urteil über sie verhängt:

  • 2 Jahre 9 Monate Gefängnis ohne Bewährung
  • 3 Jahre Berufsverbot (sofortig anwendbar)

Ihre Praxisgehilfin kam etwas glimpflicher mit einer Geldstrafe weg.

Schauen wir uns aber einmal die Zahlen seit 1.5.2020 ("Einführung der Maskenpflicht" in Deutschland) an:

  • Schweden: ca. 18000 "Corona-Tote" (= 1722 pro 1 Mio Einwohner) - Schweden hatte nie eine und hatte auch andere Maßnahmen allenfalls rudimentär umgesetzt):
  • Deutschland: seit 1.5.2020: ca. 154000 "Corona-Tote" (= 1833 pro 1 Mio Einwohner)

Und nein, der Unterschied lag nicht an der geringen Bevölkerungsdichte in Schweden und auch nicht daran, dass es sich bei den Schweden um ein kontaktscheues Volk handelt, das den Mitmenschen eher aus dem Weg geht.

Da die Maskenpflicht wissenschaftlich unhaltbar ist (trotz irgendwelcher Haaavaaad-Studien, die ein Karl Lauterbach um Mitternacht bei einem Glas Rotwein im Internet entdeckt) musste man sich eines anderen Tatbestandes bedienen:

"Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse" und konstruierte auch gleich einen besonders schweren Fall daraus, da "die Täterin gewerbsmäßig" gehandelt habe.

Warum kommt mir dabei nur der Begriff „Schauprozess“ in den Sinn…? Mindestens aber ist es ein politischer Prozess.

Frau Jiang geht übrigens in Berufung.

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