Wir beklagen Repressalien, wir kritisieren die Spaltung der bürgerlichen Gesellschaft und wir verurteilen die bewusst verbreitete Panik. Viele von uns, aber auch viele, die nicht in unseren Reihen stehen, leiden. Es sind die Kinder und Jugendlichen, die Armen und die Vernachlässigten. Und leider auch die Menschen die wir so gar nicht sehen – jene, die von unserem Konsum abhängig waren und sind. Es sind die Verwerfungen, die das Fernsehen nicht zeigt. Die sogenannten Kollateralschäden. Ein furchtbares Wort, wenn es um Menschen geht.

Wo waren wir in der Vergangenheit? Müssen sich nicht die meisten von uns vorwerfen, den Fokus des eigenen Lebens nur auf Wirtschaftliches und Privates gerichtet zu haben? Haben wir als Gesamtgesellschaft den machthungrigen Egozentrikern die politische Macht überlassen – nur damit wir uns mit den komplexen Fragen nicht herumschlagen müssen?

Ich, für mich, muss mir zumindest das eingestehen. Ich bin meiner bürgerlichen Verantwortung nicht gerecht geworden. Ich habe genossen ohne mich zu bemühen, den Genuss (den man zusätzlich auch noch in seinen vielfältigen Facetten hinterfragen darf) für die uns Nachfolgenden abzusichern.

Zuerst haben WIR versagt. Jetzt folgt uns die Politik. Doch sie versagt nicht nur, sondern sie versucht das Versagen noch hinter einer riesigen Pseudomoral der Gesundheitsfürsorge zu verbergen und reißt dabei unfassbare zivilisatorische Güter und Errungenschaften mit in den Abgrund.

Querdenken war mal eine geachtete Fähigkeit, denunzieren mal verpönt. Ausgrenzung von „Unerwünschten“ war ein schändlicher Fleck in der Vergangenheit. Der Ethikrat hatte einst differenziert beurteilt. Die Medien hatten divers gestritten und unterschiedliche Perspektiven präsentiert. Freiheit galt einmal für alle, heute nur noch für die der Impfung Huldigenden. Auch unsere stolze und geliebte Justitia hat ihre Binde abgelegt und deckt die Exekutive beim Kontrollieren von Gesundheitspässen.

Haben wir dem denn gar Nichts entgegen zu setzen? Warum haben wir vermutlich den besseren Durchblick? Worauf sollten wir uns konzentrieren?


Nun folgen meine bescheidenen Wünsche:

Entscheidet selber für euch, ob Ihr all die uns nun versagten Dinge wirklich für euren Frohsinn benötigt. Ich möchte die kommenden Monate des Fastens gerne fröhlich annehmen.

Entscheidet bewusst für euch, ob ihr in Angst oder in Lösungen denken möchtet. Ich möchte mit euch clever denken und gestalten.

Entscheidet selber ob ihr eure politischen Bedürfnisse selbst mit anderen in die Realität übersetzt oder wartet, dass der Vorstand euch an die Hand nimmt. Ich möchte gestalten und nicht mehr auf eine „Führungsfigur“ warten und hoffen.

Entscheide bewusst, ob du den Wahnsinnigen vom Irrsinn des Wahns überzeugen möchtest. Ich möchte für die Zeit denken und planen, in der der Wahn sich selbst erodiert haben wird.

Entscheide bewusst, ob du leiden möchtest unter dem was ist oder ob du den „Wind of Change“ atmen möchtest, um aus dem was ist etwas Wundervolles zu gestalten. Besser wollen wir es schließlich alle haben – ob Wahn oder sinnig.


Mein Plädoyer:

Ich mag der Sprecher im Kreisverband Heidelberg der basisdemokratischen Partei Deutschland sein. Doch bin ich nur ein Mitglied der Partei, ein Angehöriger derer, die ein kritisches Denkvermögen besitzen. Zudem bin ich wohl einer, der sich neben den Kindern und kriselnden Unternehmen noch die Verantwortung eines kommunalpolitischen Amtes auferlegt hat. Ich scheue die Verantwortung nicht. Ich bin jedoch nicht in diesem Amt, um euch die pseudoparadiesische Zukunft zu verkünden, die nur mit einer Stimme für dieBasis Realität werden wird. Ich bin auch nicht angetreten um eine - zu anderen Parteien - vergleichbare Struktur mit anderem Anstrich aufzubauen.

Wenn wir etwas signifikant Anderes und Neues erschaffen wollen, dann muss es die selbstverständliche intrinsisch motivierte politische Teilhabe sein. Das Verständnis: „Politik wird erst zu meiner Zufriedenheit, wenn ich mitmache und mitdenke“.

Fragt mich nicht, was nun in der Basis läuft. Informiert euch! Gerne helfe ich euch, Quellen zu finden.

Fragt mich nicht welche Aktion als nächstes geplant ist, sondern organisiert sie! Ich möchte es dann koordinierend und optimierend prozessual aus meinem Amt heraus unterstützen.

Fragt mich, wo und wie ihr euch einbringen könnt! Ich möchte euch gerne Vernetzen.

Sagt mir, worin ihr gut seid, dann ich möchte euch gerne zu eurem Nährboden geleiten.

Lasst mich wissen, wofür ihr kämpfen möchtet, dann versuche ich euch zu euren Mitstreitern führen.

Sagt mir wenn ihr leidet, dann möchte ich euch gerne zu dem finden lassen, der euch Trost spenden kann.


2014 schrieb ich meinen Freunden und Verwandten folgendes zu Weihnachten:

Die Vergangenheit ist zu reflektieren.

In der Gegenwart ist zu handeln.

Von der Zukunft darfst du träumen.

Ich wünsche euch und uns eine nicht allzu harte Zeit, doch aber eine in der wir wahrhaftig zu uns finden mögen.

Mit progressiven Grüßen,

Leander